Häufige Erkrankungen
Proktologische Erkrankungen sind weit verbreitet. Ebenso wie jede andere medizinische Fachrichtung ist die Proktologie, welche sich mit den Erkrankungen des Enddarmes befasst, mit individuell sehr unterschiedlichen Krankheitsbildern konfrontiert.
Wenn Sie Schmerzen, helle Blutungen, Brennen, Nässen, Schwellungen, einen Gewebevorfall oder eitriges Ausfluss bemerken, sollten Sie unbedingt einen Proktologen aufsuchen.
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Anale Feigwarzen (Condylomata acuminata)
- Feigwarzen (Condylome) sind kleine, stecknadelkopfgrosse bis mehrere Zentimenter grosse gutartige Gewebewucherungen mit rötlicher, graubräunlicher oder weisslicher Farbe. Sie treten häufig in der Genital- oder Afterregion auf und neigen dazu, sich flächig auszudehnen. Die Ursache ist eine Infektion mit einem humanen Papillom-Virus (HPV).
Typische Symptome sind Juckreiz und Blutspuren am Toilettenpapier
Die Behandlung von Condylomen in der Afterregiong ist an sich nicht schwierig, es kommt jedoch durch den Virusinfekt häufig zur Wiederkehr der Erkrankung. Die Behandlung besteht ein einer Zerstörung der oberflächlichen Gewebewucherungen chirurgisch oder mit dem Laser, manchmal genügen auch spezielle Salben. Der Intimpartner sollte mituntersucht werden, eine HIV-Infektion ist bei Risikogruppen auszuschliessen. Bestimmten Virustypen sind mit einem erhöhten Analkrebsrisiko assoziiert, sodass regelmässige Nachuntersuchungen erforderlich sind.
- Feigwarzen (Condylome) sind kleine, stecknadelkopfgrosse bis mehrere Zentimenter grosse gutartige Gewebewucherungen mit rötlicher, graubräunlicher oder weisslicher Farbe. Sie treten häufig in der Genital- oder Afterregion auf und neigen dazu, sich flächig auszudehnen. Die Ursache ist eine Infektion mit einem humanen Papillom-Virus (HPV).
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Analekzem
- Das Analekzem ist eine juckende, zum Teil nässende entzündliche Hautveränderung des Afters und seiner umgebenden Haut. Akute Analekzeme weisen eine deutliche Rötung der Haut mit oberflächlichem Nässen auf, bei chronischen Analekzemen zeigen sich eine Verdickung und weißliche Verfärbung der Haut. Häufig sind zusätzlich Kratzspuren oder kleine Hauteinrisse durch den starken Juckreiz zu finden.
Ein Analekzem ist in der Regel Ausdruck einer Überbeanspruchung der afternahen Haut. Dies kann seine Ursachen in übertriebener oder mangelnder Hygiene haben oder durch zu weichen, zu häufigen oder zu aggressiven Stuhlgang bedingt sein. Häufig finden sich auch proktologische Ursachen wie vergrößerte Hämorrhoiden, prolabierende Analpolypen, Analrisse, Analfisteln, Feigwarzen (Condylome) oder eine Stuhlhalteschwäche.
Diese proktologischen Ursachen müssen unbedingt behandelt werden, da sonst das Ekzem nicht dauerhaft abheilen kann. Weiterhin sollte der Stuhlgang so reguliert werden, dass die Konsistenz weich-geformt ist. Kratzen oder starkes Reiben mit hartem Toilettenpapier sollten ebenso wie Seife oder Feuchttücher unbedingt vermieden werden, da sie die entzündete Haut weiter schädigen. Am besten ist eine Reinigung nur mit klarem Wasser und danach das Aufbringen von zinkhaltigen Pasten. Gelegentlich kann kurzfristig der Einsatz eines Cortisons nötig sein.
Andere Hauterkrankungen wie eine Neurodermitis, Schuppenflechte, Viruserkrankungen oder ein Pilzbefall sollten ausgeschlossen werden.
- Das Analekzem ist eine juckende, zum Teil nässende entzündliche Hautveränderung des Afters und seiner umgebenden Haut. Akute Analekzeme weisen eine deutliche Rötung der Haut mit oberflächlichem Nässen auf, bei chronischen Analekzemen zeigen sich eine Verdickung und weißliche Verfärbung der Haut. Häufig sind zusätzlich Kratzspuren oder kleine Hauteinrisse durch den starken Juckreiz zu finden.
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Analfissur
- Eine Analfissur ist ein Einriss im Bereich des Analkanals und äußerst schmerzhaft. Diese Schmerzen treten bei der Stuhlentleerung auf und können danach über Minuten bis Stunden anhalten. Häufig sind neben den Schmerzen auch helle Blutungen vorhanden.
Die akute Analfissur heilt oft unter Stuhlregulation und bestimmten Cremes aus.
Heilt eine Analfissur jedoch nicht ab, kommt es zu chronischen Veränderungen wie neu aufgetretenen Hautfalten außen und bindegewebigen Veränderungen im Analkanal, verbunden mit einer Verminderung der Schmerzen. Diese chronischen Risse heilen konservativ sehr schwer ab und können zu Analfisteln /-abszessen führen, die den Schließmuskel zerstören können und eine Heilung der Fissur unmöglich machen. Diese chronischen Fissuren müssen deshalb häufig operiert werden.
- Eine Analfissur ist ein Einriss im Bereich des Analkanals und äußerst schmerzhaft. Diese Schmerzen treten bei der Stuhlentleerung auf und können danach über Minuten bis Stunden anhalten. Häufig sind neben den Schmerzen auch helle Blutungen vorhanden.
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Analfisteln und Abszesse
- Im Bereich des Übergangs von der Schleimhaut des Mastdarmes und der Haut des Analkanals befinden sich beim Menschen kleine taschanartige Gebilde, die sogenannten Krypten, an deren Grund sich Drüsen befinden. Diese Drüsen können sich entzünden und dann Fisteln oder Abszesse bilden.
Eine Fistel ist ein mit Epithel ausgekleideter Gang, der von den Krypten ausgehend durch den Schliessmuskel zieht und sich im Bereich der Haut öffnet. Es gibt aber auch inkomplette Fisteln, die z.B. im Bereich von chronischen Analrissen entstehen können. Aus der äußeren Fistelöffnung sondert sich häufig blutiges oder eitriges Sekret ab; bei Verschluss dieser äußeren Öffnung entsteht dann ein Abszess.
Fisteln heilen nie von selbst aus und müssen immer operativ saniert werden.
Wenn die Fisteln nur einen kleinen Teil des Schließmuskels umschließen kann man sie einfach durchtrennen.
Häufig umschließen die Fisteln jedoch durch einen grösseren Teil des Schliessmuskels und müssen dann über spezielle Operationsverfahren mit einer Schließmuskelnaht versorgt werden. Dies ist bei einer stärkeren Entzündung nicht möglich, da die Naht nicht halten würde, sodass primär ein Silikonfaden eingezogen werden muss und nach Rückgang der entzündlichen Veränderungen und Heilung der Wunden dann in einer zweiten Operation die Fistel ausgeschnitten und der Schließmuskel genäht wird.
Wenn das Sekret nicht abfließen kann, da es keine Öffnung in der Haut gibt, entsteht ein Abszess. Diese Abszesse in Schließmuskelnähe sind sehr schmerzhaft und können den Schließmuskel zerstören – sie müssen oft notfallmäßig operiert werden. In der Regel liegt bei einem Analabszess eine Analfistel vor. Nur wenn diese gefunden und fachgerecht saniert wird, werden in Zukunft keine weiteren Abszesse mehr auftreten.
Fisteln können bei Menschen jeden Alters und Geschlechts auftreten.
Bei der chronischen Darmentzündung (M. Crohn) ist das Risiko von Analfisteln deutlich erhöht.
- Im Bereich des Übergangs von der Schleimhaut des Mastdarmes und der Haut des Analkanals befinden sich beim Menschen kleine taschanartige Gebilde, die sogenannten Krypten, an deren Grund sich Drüsen befinden. Diese Drüsen können sich entzünden und dann Fisteln oder Abszesse bilden.
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Marisken
- Marisken sind Hautfalten am Afterrand und in der Regel harmlos.
Sie können manchmal anschwellen und dabei Hinweise auf andere Erkrankungen geben. Nur wenn sie kosmetisch störend sind, Probleme bei der Analhygiene verursachen oder sich verändern, können sie in einem kleinen Eingriff operativ entfernt werden.
- Marisken sind Hautfalten am Afterrand und in der Regel harmlos.
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Steißbeinzyste (Pilonidalsinus)
- Steißbeinzysten sind epithelausgekleidete Gänge (Fisteln) im Unterhautfettgewebe im Bereich des Steiß- und Kreuzbeins. Diese sind häufig lange Zeit asymptomatisch und nur an kleinen Öffnungen im Bereich des Steißbeines erkennbar, von denen oft ein verzweigtes Gangsystem in die Tiefe zieht und in denen häufig Haare zu finden sind.
Schmerzen und Rötung bzw. Schwellung treten durch eine Entzündung oder eitrige Einschmelzung (Abszess) im Unterhautgewebe auf, was häufig eine rasche operative Sanierung erforderlich macht.
Bei der Operation muss das gesamte Fistelsystem komplett ausgeschnitten werden, da es sonst zu einer Wiederkehr (Rezidiv) der Fistelgänge kommen wird. Die Wunde kann verschlossen oder offen gelassen werden.
- Steißbeinzysten sind epithelausgekleidete Gänge (Fisteln) im Unterhautfettgewebe im Bereich des Steiß- und Kreuzbeins. Diese sind häufig lange Zeit asymptomatisch und nur an kleinen Öffnungen im Bereich des Steißbeines erkennbar, von denen oft ein verzweigtes Gangsystem in die Tiefe zieht und in denen häufig Haare zu finden sind.
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Stuhlhalteschwäche (Stuhlinkontinenz)
- Unter Inkontinenz versteht man die unzureichende Kontrolle über den Darm- bzw. Blaseninhalt. Die Betroffenen erfahren hierdurch eine erhebliche soziale Beeinträchtigung. Inkontinenz ist auch heute noch ein Tabuthema, obwohl die Anzahl der Betroffenen aufgrund der steigenden Lebenserwartung ständig zunimmt.
Stuhlinkontinenz ist neben der Urininkontinenz relativ weit verbreitet und bedeutet, dass der After nicht mehr vollständig abgedichtet werden kann. Je nach dem Ausmass der Funktionsstörung lässt sich die anale Inkontinenz in verschiedene Schweregrade einteilen:
Grad 1: Unkontrollierter Verlust von Darmgasen
Grad 2: Unkontrollierter Verlust von flüssigem oder breiigem Stuhlgang
Grad 3: Unkontrollierter Verlust von festem Stuhlgang
Die Abdichtfähigkeit des Afters ist ein komplexes Zusammenspiel von verschiedenen neurologischen, muskulären oder sensorischen Faktoren. Gerade im Alter kommt es durch eine Umwandlung der Schliessmuskelmasse und vorangegangenen Schädigungen wie z.B. Schwangerschaften und Geburten, aber auch operativen Eingriffe im Analkanal häufig zu Symptomen wie Nässen der Afterumgebung oder verschmutzter Unterwäsche.
Frühzeitig sollte mit Beckenbodengymnastik begonnen werden, ggfs. kann mit Hilfe von analer Stimulation und/oder Biofeedback eine weitere Verbesserung erreicht werden. Die Stuhlregulation ist ein entscheidender Faktor. Aber auch operative Verfahren wie die Neuromodulation der Sakralnerven kommen für bestimmte Personen in Frage.
Die individuelle Behandlung erfolgt durch die Zusammenarbeit verschiedener Fachgruppen wie Ärzten (Gastroenterologen, Neurologen, Endokrinologen, Gynäkologen, Urologen, Chirurgen, Radiologen, Psychologen), Physiotherapeuten und Ernährungsberatern.
- Unter Inkontinenz versteht man die unzureichende Kontrolle über den Darm- bzw. Blaseninhalt. Die Betroffenen erfahren hierdurch eine erhebliche soziale Beeinträchtigung. Inkontinenz ist auch heute noch ein Tabuthema, obwohl die Anzahl der Betroffenen aufgrund der steigenden Lebenserwartung ständig zunimmt.
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Stuhlentleerungsstörungen
- Die Unfähigkeit, den in der Rektumampulle sitzenden Stuhl zu entleeren, wird als Stuhlentleerungsstörung bezeichnet. Ursache können verschiedene Erkrankungen wie Einengungen des Analkanals, eine Rektozele, eine Beckenbodensenkung oder ein innerer Mastdarmvorfall sein.
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, zu glauben, dass man unbedingt einmal täglich eine Stuhlentleerung haben muss (normal ist von dreimal täglich bis zu alle 3 Tage). Wichtig ist eine problemlose Stuhlentleerung.
- Die Unfähigkeit, den in der Rektumampulle sitzenden Stuhl zu entleeren, wird als Stuhlentleerungsstörung bezeichnet. Ursache können verschiedene Erkrankungen wie Einengungen des Analkanals, eine Rektozele, eine Beckenbodensenkung oder ein innerer Mastdarmvorfall sein.
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Analvenenthrombosen / Perianalvenenthrombosen
- Analvenentrombosen sind schmerzhafte Knoten direkt am Afterrand, die auch gerne als „äussere Hämorrhoiden“ bezeichnet werden. Diese Knoten treten spontan auf und entstehen durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) der äusseren Venen. Häufige Ursachen sind Obstipation, Diarrhoe, Sitzen auf warmen oder kalten Flächen, schweres Heben, Alkohol, scharfes Essen oder Schwangerschaft/Entbindung.
Im Gegensatz zu Beinvenenthrombosen sind diese Thrombosen nicht gefährlich. Sie können meist konservativ behandelt werden, nur bei zu starken Beschwerden werden sie ambulant in lokaler Betäubung entfernt.
- Analvenentrombosen sind schmerzhafte Knoten direkt am Afterrand, die auch gerne als „äussere Hämorrhoiden“ bezeichnet werden. Diese Knoten treten spontan auf und entstehen durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) der äusseren Venen. Häufige Ursachen sind Obstipation, Diarrhoe, Sitzen auf warmen oder kalten Flächen, schweres Heben, Alkohol, scharfes Essen oder Schwangerschaft/Entbindung.
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Hämorrhoiden
- Hämorrhoiden sind Gefäßpolster, die am Übergang zwischen Mastdarm und After unter der Schleimhaut gelegen sind. Alle Menschen haben Hämorrhoiden, diese sind zur Feinabdichtung des Afters unentbehrlich.
Hämorrhoiden können sich vergrößern und dadurch zu verschiedenen Beschwerden führen. Die häufigsten Beschwerden sind Blutungen, Juckreiz, Nässen, Brennen kombiniert mit einem Wundgefühl. Zudem können ein Druckgefühl im Afterbereich, eine unvollständige Entleerung und Stuhlschmieren dazukommen.
Wenn diese Symptome auftreten, spricht man von einem Hämorrhoidalleiden, das in jedem Fall behandlungsbedürftig ist. Dabei können die weit verbreiteten Salben oder Zäpfchen nur zu einer Linderung der Beschwerden, nicht jedoch zu einer Heilung führen.
Abhängig vom Stadium des Hämorrhoidalleidens werden die Hämorrhoiden verödet, mit Gummiringen (Ligaturen) abgebunden oder in fortgeschritteneren Stadien operiert.
Hämorrhoiden I: Die Hämorrhoidalpolster sind nur gering vergrößert und sind eine häufige Ursache von hellen Blutungen
Hämorrhoiden II: Die Hämorrhoiden fallen während des Pressvorgangs in den Analkanal vor, ziehen sich aber spontan wieder zurück
Hämorrhoiden III: Die Hämorrhoiden müssen nach dem Pressvorgang mit der Hand reponiert werden
Hämorrhoiden IV: Die Hämorrhoiden sind am Afterrand fixiert
- Hämorrhoiden sind Gefäßpolster, die am Übergang zwischen Mastdarm und After unter der Schleimhaut gelegen sind. Alle Menschen haben Hämorrhoiden, diese sind zur Feinabdichtung des Afters unentbehrlich.
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Beckenbodensenkung
- Bedingt durch unseren aufrechteten Gang wird unser Beckenboden verstärkt belastet. Zusätzlich können Schwangerschaften, Geburten, erhöhtes Gewicht oder eine verstärkte Belastung durch bestimmte Sportarten oder berufliche Tätigkeiten, vor allem aber falsches Stuhlverhalten die muskulären und bindegewebigen Halteapparate des Beckenbodens weiter schädigen.
Häufig zeigen sich neben einem stärkeren Druckgefühl im Beckenbereich Probleme durch eine Stuhlhalteschwäche oder Entleerungsstörungen.
Neben einer konsequenten Stuhlregulation sollten weitere Belastungen des Beckenbodens wie schweres Heben vermieden werden, ggfs. helfen Beckenbodengymnastik und die Entlastung des Beckenbodens durch Hochlagerung.
- Bedingt durch unseren aufrechteten Gang wird unser Beckenboden verstärkt belastet. Zusätzlich können Schwangerschaften, Geburten, erhöhtes Gewicht oder eine verstärkte Belastung durch bestimmte Sportarten oder berufliche Tätigkeiten, vor allem aber falsches Stuhlverhalten die muskulären und bindegewebigen Halteapparate des Beckenbodens weiter schädigen.